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Wie führt man eine Quarantäne durch?

Wir haben entschieden, in Zukunft alle neuen Fische prophylaktisch in ein Quarantäne-Aquarium zu setzen. Wie lang sollte die Quarantäne dauern, und was ist zu beachten? Mit was (sera mycopur, sera baktopur...) sollte behandelt werden, und wie oft?

Hallo,

zu empfehlen sind etwa 4 Wochen, sofern sich diese Zeit nicht durch einen etwaigen Krankheitsausbruch und die daraus resultierende Behandlung verlängert. Während dieser Zeit werden die Fische normal gefüttert.
Die wichtigste Maßnahme ist regelmäßiges, sorgfältiges Beobachten.

Die Aquariengröße richtet sich nach Anzahl und Größe der einzuquartierenden Fische. Das Becken darf etwas kleiner sein als zur dauerhaften Pflege, zu dicht sollte es aber natürlich nicht besetzt sein.

Die Aquarienpflege (insbesondere Wasserwechsel) erfolgt wie üblich, einige Versteckmöglichkeiten sind zur Stressreduzierung empfehlenswert.

Pflanzen können der einfacheren Wartung halber in Töpfen eingesetzt werden.

Auf einen Bodengrund verzichtet man, außer wenn im Quarantänebecken auf/im Boden lebende Fische (z. B. Panzerwelse oder Dornaugen) sind. Ohne Bodengrund kann man leichter erkennen, falls Fische z. B. Darmwürmer ausscheiden.
In den Fällen, in denen ein Bodengrund angebracht ist, genügt eine 0,5 - 1 cm dicke Schicht aus rundkörnigem Sand - ausgenommen für große Fische, die sich eingraben (Stachelaale, größere Bratpfannenwelse bis hin zu Süßwasserrochen).

Solange die Fische augenscheinlich gesund sind, sollte gar keine Behandlung vorgenommen werden, sondern nur dann, wenn konkret Krankheitssymptome zu beobachten sind. Die Wahl des Mittels richtet sich dann nach der Diagnose.

Zu empfehlen ist aber, in regelmäßigen Abständen kleine Portionen Wasser (z. B. 200 ml alle 2 Tage) zwischen Quarantäne- und Hauptaquarium auszutauschen, und zwar in beide Richtungen.

Hintergrund:
Das Immunsystem der bereits vorhandenen Fische kennt u. U. von den neuen Fischen  "mitgebrachte" Bakterien- oder Erregerstämme nicht und hat keine Abwehrmaßnahmen entwickelt.
Umgekehrt gilt das natürlich genauso: die neuen Fische kennen die Mikroorganismenstämme noch nicht, mit denen sie dann in Kontakt kommen werden.

Durch die Methode, kleine Wassermengen zwischen den Aquarien auszutauschen, können sich die Fische allmählich an die jeweils unbekannten Stämme gewöhnen, anstatt gleich mit der "vollen Dosis" konfrontiert zu werden.

Wenn bis dahin keine Krankheitsanzeichen aufgetreten bzw. eventuelle Krankheiten vollständig auskuriert sind, die Fische sich normal verhalten und fressen, können sie endgültig in ihr neues Zuhause umziehen!

Viele Grüße

sera GmbH
Dr. Bodo Schnell

Händlersuche
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