Besatz im Malawisee-Aquarium / Schleimige Beläge
In meinem Malawibecken befinden sich 7 Pseudotropheus zebra, 3 Aulonocara jacobfreibergi, 4 noch kleinere Labidochromis sp. "Yellow" und 4 Sciaenochromis ahli. Außerdem noch 8 Schmerlen und 1 Paar Blaue Antennenwelse. Das Becken hat 200 Liter und einen Außenfilter. Seit längerem schon gehen mir meine Anubias kaputt. Gestern, als ich den Filter wieder reinigte, war alles mit einem Film bzw mit einem Schleim überzogen. Dann habe ich ca. 100 Liter des Wassers ausgetauscht. Was ist da passiert? Kann das vielleicht am Bodengrund liegen? Was würden Sie mir für einen Bodengrund vorschlagen?
Hallo,
Bezüglich "Besatz":
die Schmerlen und die Welse passen nicht zu Malawisee-Cichliden und sollten besser separat gepflegt werden. Außerdem ist die gemeinsame Haltung von Mbuna-Cichliden (hier: Pseudotropheus, Labidochromis) und Utaka-Cichliden (hier: Aulonocara, Sciaenochromis) wegen der grundlegend anderen Nahrungsansprüche nicht zu empfehlen.
Bezüglich "Film/Schleim":
schleimige Beläge sind meist auf unkontrollierte Vermehrung von Bakterien oder Schlauchpilzen (Ascomyceten) zurückzuführen, letzteres ist in laufenden Aquarien aber selten und tritt typischerweise in neu eingerichteten Becken auf Wurzeln auf.
Die Ursachen für diese Bakterienvermehrung (davon darf man in diesem konkreten Fall ausgehen) liegt darin, dass der Besatz für die Beckengröße zu hoch ist. Anders formuliert: Das Aquarium ist schlicht biologisch überlastet, selbst wenn ein Teil der Fische noch nicht ausgewachsen ist. Für die Malawisee-Buntbarsche sollten jeweils (!) mindestens 300 Liter für die Mbuna und die Utaka einkalkuliert werden.
Bezüglich "Bodengrund":
das halte ich für nicht wahrscheinlich, wenngleich die Körnungsunterschiede nicht gut sind. Das führt dazu, dass sich kleinere Körner zwischen die Lücken der größeren setzen und der Bodengrund so verstopft.
Ungünstigstenfalls bilden sich dann sauerstoffarme (anoxische) Zonen im Bodengrund, in denen sich Giftstoffe (z. B. Schwefelwasserstoff) entwickeln können.
Ideal ist rundkörniger Quarzsand oder feiner Kies (gleichmäßige Körnung). Scharfkantiges Material ist zu vermeiden.
Viele Grüße
sera GmbH
Dr. Bodo Schnell