Schnecken: wieviele sollte man einsetzen, und wie kann man die Wasserhärte kontrollieren und erhöhen?
Seit ca. 2 Jahren haben wir zuhause ein Aquarium mit Fischen (darunter Guppys, Platys, Welse). Nun hätten wir gerne auch noch ein paar Schnecken, z. B. Turmdeckel- oder Apfelschnecken, da wir diese sehr schön finden und wir gehört haben, dass Schnecken sehr nützlich sein können. Wieviele Schnecken sollte man in einem 100-Liter-Aquarium halten? Für Schnecken ist Kalk ja lebenswichtig, in welchem Bereich sollten die Werte liegen? Welche ihrer Produkte benötigen wir zur Härtekontrolle bzw. -erhöhung?
Hallo,
das ist genau die richtige Sichtweise, leider werden Schnecken allzuoft als "Plagegeister" betrachtet, die sie nicht sind!
Von den Turmdeckelschnecken einfach einige einsetzen, der Rest reguliert sich dann von alleine. Diese Schnecken sind übrigens lebendgebärend. Sie verbringen viel Zeit im Bodengrund - scherzhaft werden sie auch als "Regenwürmer des Aquariums" bezeichnet - und lockern ihn auf.
Bei den Apfelschnecken genügt für ein Aquarium von 100 Litern ein Tier oder, wenn man Nachwuchs möchte, je ein Männchen und ein Weibchen. Apfelschnecken sind getrenntgeschlechtlich - die meisten anderen Schneckenarten sind Zwitter.
Die Produktivität sollte man allerdings nicht unterschätzen, es kann u. U. schwierig werden, regelmäßig Abnehmer für die zahlreichen Jungschnecken zu finden. Apfelschneckengelege befinden sich oberhalb der Wasseroberfläche, die Jungschnecken fallen dann beim Schlüpfen ins Wasser.
Mittelhartes bis hartes Wasser ist für die Schnecken optimal. Wenn sie in weichem Wasser zur Welt gekommen sind, kommen sie auch damit gut zurecht.
Eine nachträgliche Umsiedlung in erheblich weicheres Wasser bereitet vor allem Apfelschnecken erhebliche Probleme - es kommt oft zu löchrigen/brüchigen Gehäusen.
Unabhängig davon sollte man bei Apfelschnecken übrigens täglich den Bestand kontrollieren - wenn eine stirbt (die Lebenserwartung beträgt zwischen einem und zwei Jahren) und sich dann zersetzt, bedeutet das eine enorme Wasserbelastung!
Eine regelmäßige Kontrolle der Härte (sera gH-Test und sera kH-Test) ist vor allem dann angeraten, wenn das Wasser von vornherein ziemlich weich ist und/oder wenig Wasser gewechselt wird. Zum Aufhärten bei Bedarf eignet sich dann sera mineral salt.
Viele Grüße
sera GmbH
Dr. Bodo Schnell