J

Wie sind "Kaltwasser" und "Warmwasser" abgegrenzt?

Welcher Temperaturbereich ist "Kaltwasser" und welcher ist "Warmwasser"?

Hallo,

die Frage ist gar nicht so einfach, wie sie im ersten Moment aussieht!

Ich fange mal mit dem am klarsten definierten Bereich an, dem Warmwasser.
Hierunter (bezogen auf die Fische) versteht man Arten aus den Tropen und Subtropen, das umfasst:

  • auf den amerikanischen Kontinenten: ca. vom nördlichen Argentinien bis zu den südlichen USA (Texas, Florida). Die artenmäßig größte Zahl der Fische stammt aus dem nördlichen Süd- (Salmler, Welse, Buntbarsche) sowie Mittelamerika (Lebendgebärende, Buntbarsche)
  • auf dem afrikanischen Kontinent: Gebiete südlich der Sahara bis ca. Mozambique (Malawisee!)
  • auf dem asiatischen Kontinent: Indien, Hinterindien (Thailand usw.), das südliche China
  • Indonesien/Australien: alles

Die zweite Gruppe ist diejenige, die meistens/üblicherweise als Kaltwasserarten bezeichnet wird, was streng genommen nicht ganz korrekt ist.
In diese Gruppe gehören alle Fische, die sich in nicht separat beheizten Zimmeraquarien mit ca. 18 - 22 °C wohlfühlen und teils (Goldfische mit normaler Körperform!) auch bei niedrigeren Temperaturen gepflegt werden können.
Für ungeheizte Zimmeraquarien um 20 °C eignen sich z. B. Kardinalfische (Tanichthys albonubes) aus China oder manche, ebenfalls aus China stammenden, Flossensauger-Arten. Diese Arten haben gemeinsam, dass sie ganzjährig bei diesen Temperaturen gehalten werden können.

Die dritte Gruppe sind echte Kaltwasserfische, die wegen des damit verbundenen Aufwands eher selten im Aquarium gehalten werden.
Diese Fische - z. B. Stichlinge oder manche Sonnenbarsch-Arten (Elassoma spp., Schwarzbarsche) - haben eine recht niedrig liegende Temperaturober(!)grenze, typischerweise unter 20 °C, die nicht längerfristig überschritten werden darf.
Viele dieser Arten müssen kalt (d. h. bei unter ca. 8 °C) überwintern, sonst kränkeln sie und/oder verlieren ihre Fortpflanzungsfähigkeit. Grundsätzlich eignen sich für diese Fische ausreichend tiefe (damit sie nicht durchfrieren können!) Teiche am besten; bei der Haltung im Haus müssen (!) sie über den Winter in ein entsprechend kaltes Milieu umziehen.

Viele Grüße

sera GmbH
Dr. Bodo Schnell

Händlersuche
l