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VIVO_2-2013-de

VIVO 13 von Dr. Bodo Schnell D ie Quellen für organische Stoffe im Teichwasser sind vielfältig. Ein großer Teil stammt direkt (wenn es nicht vollständig gefressen und ver- wertet wird) oder indirekt (durch die Verdauung der Fische) aus dem Futter. Hinzu kommen in den Teich gefallenes Laub und Früchte von Pflanzen ebenso wie Vogelkot oder ein unbemerkt im Teich liegendes totes Tier. Im Gegensatz zu vielen anderen Wasserpara- metern ist eine direkte Messung mit Teich- oder Aqua- ristiktests jedoch nicht möglich. Bedeutung und Erkennung Der Großteil organischer Wasserbelastungen wird oxidativ von Bakterien und anderen Mikroorganis- men abgebaut. Hierbei wird viel Sauerstoff verbraucht (siehe sera VIVO 1/2013, Seite 10), der dann an anderer Stelle, wie bei der Atmung der Fische, fehlt. Hohe Mengen organischer Stoffe im Wasser führen zu einer massenhaften Vermehrung der Mikroorganismen. Dies erhöht das Risiko von Krankheitsausbrüchen in zwei- facher Weise: Einerseits durch Schwächung des Immun- systems der Fische, andererseits – zumindest bei Ver- mehrung von fakultativ pathogenen Organismen – auch direkt durch erhöhten Keimdruck. In extremen Fällen kann es durch die intensive Sauerstoffzehrung im Teichwasser zu praktisch völ- ligem Fehlen von Sauerstoff kommen. Doch selbst dann finden weitere Abbauprozesse statt. Für diesen Zustand – einschließlich Absterben allen höheren Le- bens sowie intensivem, unangenehmem Geruch – hat sich der Ausdruck „Umkippen“ eingebürgert. Bevor es soweit kommt, gibt es jedoch ausrei- chend Warnsignale. Ein unangenehmer Geruch ist, zu- mindest anteilig, fast immer auf flüchtige Stickstoff- oder Schwefelverbindungen zurückzuführen. Er deutet in jedem Fall darauf hin, dass anaerobe – bzw. korrekter anoxische – Prozesse ablaufen. Gefahr im Verzug ist dann einerseits durch den zugrundeliegenden Sauer- stoffmangel, andererseits ist zumindest ein Teil der un- angenehm riechenden Stoffe auch giftig. Schaumbildung an der Oberfläche ist ein wei- teres Warnsignal. Hier werden organische Stoffe – u. a. Proteine – an der Grenzfläche zwischen Luft und Was- ser ausgefällt und stabilisieren den Schaum. Diesen Effekt macht man sich beispielsweise bei Eiweißab- schäumern in Meerwasseraquarien zunutze, aber auch die Schaumkrone auf dem Bier beruht darauf. Einen weiteren Hinweis auf organische Belastung gibt die verstärkte Bildung von schleimig wirkendem orga- nischem Mulm. Im Gegensatz zu flockigem anorga- nischen Mulm (dieser mag unansehnlich wirken, leistet aber wertvolle Beiträge zur biologischen Filterung) ist organischer Mulm ein Indiz für zu hohe Belastung mit organischen Nährstoffen. Schließlich lässt sich eine erhöhte organische Be- lastung auch über eine regelmäßige Wasseranalyse erkennen. Das sicherste Anzeichen ist ein anhaltend niedriger Sauerstoffwert, der das Resultat der oben genannten Ursachen ist. Regelmäßige Messungen mit dem sera Sauerstoff-Test sind daher eine wichtige Vor- beugungsmaßnahme. Maßnahmen Die wichtigsten Vorbeugungsmaßnahmen gegen die Anreicherung organischer Belastungen sind gute Teichhygiene und eine effiziente Filterung über sera siporax pond. Dies umfasst maßvollen Fischbesatz und Fütterung ebenso wie Vorkehrungen gegen in den Teich fallendes Laub etc. Auch eine Ausstiegsmöglich- keit für in den Teich gefallene Tiere (z. B. Mäuse) sollte unbedingt vorhanden sein. Im Herbst, ggf. auch mehrmals im Jahr, sollte am Boden abgelagerter Schlamm abgesaugt werden. Zusätzlich sollte sera pond filter biostart eingesetzt werden, um den Abbau des organischen Mulms zu beschleunigen. Eine leistungsfähige, der Teichgröße und dem Besatz angemessene Filteranlage ist unerlässlich. Sie sorgt für den biologischen Abbau der organischen Ab- fallstoffe, wälzt das Wasser um und reichert es direkt oder indirekt über verbesserte Oberflächenbewegung mit Sauerstoff an. In akuten Fällen wird sera O2 plus als Sofortmaßnahme eingesetzt. ©JudyBenJoud;MennoSchaefer;DennisAlbertRichardson–shutterstock.com Lebensraum Teich

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